Naheweinstraße

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Rote Weintraube | ©: Margit Power - Fotolia

Schon seit der Zeit der Römer wurde entlang des Rhein-Nebenflusses Nahe Wein angebaut. Urlaubsgäste können den 125 Kilometer langen Fluss und seine Zahlreichen Sehenswürdigkeiten auf der Nahe Weinstraße entdecken und erkunden.

Daten und Fakten

Die Nahe bildet die geographische Grenze zwischen Hunsrück und Nordpfälzer Bergland. Er entspringt im Saarland nordwestlich von Nohfelden Selbach. Bei Bingen mündet die Nahe in den Rhein. Die Naheweinstraße führt Wanderer von Bad Sobernheim bis Bingen.

Weine der Naheweinstraße

Riesling

Auf rund 27 Prozent der Fläche wird im Weinbaugebiet Nahe Riesling angebaut. In den Lagen entlang des Rheins wächst die Rebe fast ausschließlich an steilen Hängen. In Deutschland ist der Riesling, der vor allem in kühleren Gegenden hervorragend gedeiht, die am weitesten verbreitete Rebsorte.

Müller-Thurgau

Eine absolute Erfolgsgeschichte hat die Rebsorte, die 1882 gezüchtet wurde, erlebt; Weltweit wird die weiße Traube auf einer Fläche von rund 42.000 Hektar angepflanzt. Sie gilt deshalb als erfolgreichste Neuzüchtung der vergangenen Jahrzehnte. An der Nahe liegt diese Rebe mit einem Anteil von 13,4 oder 552 Hektar auf Platz Nummer zwei.

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Dornfelder | ©: heljand - Fotolia

Dornfelder

Die führende Rotweinsorte ist an der Nahe der Dornfelder. Die frühreife Rebsorte wurde 1955 von August Herold an der Weinsberger Lehr- und Versuchsanstalt für Wein- und Obstbau gezüchtet. Der wichtigste Grund für diese Züchtung war die kräftige rote Farbe des Weines. Durch den Verschnitt mit Dornfelder wollte man anderen Rotweinen eine kräftigere Färbung geben.

Silvaner

Diese Rebsorte zählt zu den ältesten Sorten, die auch heute noch kultiviert werden. Der Silvaner zeichnet sich durch einen kräftigen Wuchs und einen regelmäßig hohen Ertrag aus. Allerdings ist die Rebe anfällig für den echten Mehltau und verträgt Winterfrost nicht allzu gut. An der Nahe wird der Silvaner auf rund 280 Hektar angebaut.

Spätburgunder

Diese Rebsorte gilt als bedeutende und von der Qualität her sehr hochwertige Sorte für Rotwein, weshalb sie auch als Edelrebe bezeichnet wird. Vor allem in kühleren Lagen gedeiht der Spätburgunder hervorragend. Aus Spätburgunder werden in Deutschland farb- und körperreiche, gehaltvolle Rotweine aus den Trauben gekeltert.

Weißburgunder

Seit dem 14. Jahrhundert wird der Weißburgunder in ganz Europa angebaut. Im Weinbaugebiet an der Nahe sind 5,5 Prozent oder 248 Hektar mit Spätburgunder bepflanzt. Der Weißburgunder gilt eher als schwierige Sorte, in kühlen Lagen liefert er nur an guten Südlagen mit fruchtbaren und kalkhaltigen Böden einen qualitativ hochwertigen Wein.

Sehenswürdigkeiten

Edle Steine

Die Stadt Idar-Oberstein, flussaufwärts von der Weinstraße gelegen, gilt als Mekka für Schmuckfreunde. So bietet das Deutsche Edelsteinmuseum eine Sammlung zahlreicher edler Steine. Das Wahrzeichen der Stadt ist die weltbekannte Felsenkirche, die anno 1482 auf den Fundamenten der „Burg im Loch“ errichtet wurde.

Mittelalterliches Zentrum

Seit dem frühen Mittelalter war Bad Sobernheim ein Zentrum in der Region am Rhein. Die Besucher erwartet im staatlich anerkannten Heilbad deshalb zahlreiche historische Gebäude aus verschiedenen Epochen. Überregional bekannt wurde der Ort unter anderem durch zwei Fossilienfunde, darunter versteinerte Erbsen.

Bayern und Preußen vereinigt

Die Kurstadt Bad Münster am Stein-Ebernburg ist eine sehr junge Stadt. In den 1960er Jahren wurden die Gemeinden Bad Münster, von 1815 bis 1945 preußisch, und dem früher bayerischen Ebernburg zusammengelegt. Als wichtigste Sehenswürdigkeit gilt der Rotenfels, die größte Steilwand zwischen den Alpen und Skandinavien.

Siebtgrößte Weinbaugemeinde

Schon im fünften Jahrhundert vor Christus siedelten auf dem Gebiet der heutigen Kurstadt Bad Kreuznach die Kelten. Der Besucher kann heute beim Bummel durch den Ort dank der zahlreichen weltlichen und sakralen Gebäude aus mehreren Jahrhunderten den Geist der Vergangenheit regelrecht spüren. Bad Kreuznach ist mit einer Anbaufläche von 777 Hektar die siebtgrößte Weinbaugemeinde in Rheinland-Pfalz.

Eine besondere Orgel

Die wichtigste Sehenswürdigkeit in Gensingen ist die evangelische Kirche aus dem 18. Jahrhundert. Sie beherbergt eine Orgel, die von der Familie Stumm, einer der berühmtesten Orgelbauerdynastien in Deutschland, beherbergt. In sieben Generationen erbaute die Familie mehr als 370 Kirchenorgeln.

Ein Turm als Kulturgut

Der Sage nach soll der Mainzer Bischof Hatto im Mäuseturm von Mäusen gefressen worden sein. Der Name der Stadt rührt von dem „Binger Loch“ hinter dem besagten Turm, die für die Schifffahrt als schwierigste Stelle im Oberen Mittelrheintal gilt. Der ehemalige Wehr- und Wachturm ist seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Aktivitäten und Tipps

Das Weinanbaugebiet Nahe ist nicht nur durch seine hervorragenden Weine bekannt. Entlang der Naheweinstraße gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten, ein reiches Kulturprogramm und viele historische Gebäude aus den vergangenen Jahrhunderten. Ein dichtes Netz an Wander- und Radwegen bietet dem aktiven Urlauber jede Menge Möglichkeiten, die Region aktiv zu erkunden. Selbstverständlich können auch Wassersportler ihrem Hobby frönen und die Naheweinstraße mit dem Boot oder dem Kanu erkunden. Für Gäste, die sich in den schönsten Wochen des Jahres rundum verwöhnen lassen wollen, bieten die Kurorte am Nebenfluss des Rheins zahlreiche Möglichkeiten. Wer regionale Spezialitäten probieren möchte, sollte sich einen Besuch in den zahlreichen Straußwirtschaften und Weinstuben nicht entgehen lassen. Angeboten werden neben Spezialitäten aus der Region meist auch Wein aus dem eigenen Anbau.




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